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No Rooms | „Hospitality ist der neue Schlüssel zu Communitys“

06/05/2024  BY  Martina Müllner


Mit ihren Hotels, Restaurants und Clubs ist die Gekko Group Trendsetter. Jetzt hat sie sich mit dem ehemaligen Uebervart-Inhaber Daniel Steindorf einen Retailexperten an die Seite geholt, der mit einem holistischen Ansatz Konsum in den Aufenthalt flechten will.

Interview: Martina Müllner. Fotos: No Rooms

Uebervart in Frankfurt an die Deichmann Gruppe verkauft, nach drei Jahren dort der Exit. Dass der Weg nicht mehr zurück in den klassischen Handel geht, war für dich immer klar?

Daniel Steindorf, General Manager No Rooms: Ich glaube nicht daran, dass wir mit alten Konzepten Zukunft gestalten können. Die Stadt als Destination gibt es für mich nicht mehr, mal gibt es einzelne Läden, die Destination sein können, aber die neuen Destinations sind Hotels, Restaurants, Clubs.

Also zum Beispiel die Ventures der Gekko Group. Wie naheliegend war diese Verbindung?

Aus mehreren Gründen sehr naheliegend, Alex Urseanu und Micky Rosen, die Gründer der Gekko Group, waren seit vielen Jahren Kunden bei Uebervart, wir sind seit 20 Jahren befreundet. Wir sagten immer schon: Lass uns mal was zusammen machen.

Ist ein T-Shirt von einem Hotel Souvenir oder Lifestyle?

Definitiv Lifestyle, denn es braucht Culture und Community, dass ich überhaupt ein T-Shirt mit dem Namen eines Hotels tragen will. Das ist bei Kith nicht viel anders, auch da zeigt man mit einem Shirt, dass man dazugehört. Die Ventures der Gekko Group haben alle eine sehr prägnante „own culture“, ich fand es naheliegend, diese Zugehörigkeit auszubauen.

Konkrekt: T-Shirts, Caps, Schlüsselanhänger oder more sophisticeted?

Sophisticeted, weil wir zum Beispiel mit Kollaborationen mit Ina Seifart oder Alpha Industries exklusive Artikel machen. Wir halten in den Shops vor Ort, einige davon kleiner, Standorte wie München oder Frankfurt größer, das Verhältnis zwischen Brands und Eigenmarken ist ungefähr 50/50, in der Eigenmarke haben wir 50/50 Mitbringsel und Fashion. Dass es viele kleine Dinge gibt, die Spaß machen, war immer Teil der Idee, und sie laufen erwartungsgemäß auch von Anfang an.

Ein gesunder Mittelweg?

Ja, einer, den ich im klassischen Modehandel im Moment nicht sehe. Da geht die Schere zwischen absoluter Serviceorientierung bei den unabhängigen Händlern, die immer noch mehr geben müssen und einer für mich aus dem Ruder gelaufenen Exklusivität der Marken immer grotesker auseinander. Preislich aber auch in Sachen Verknappung. Ein erwachsener Kunde will doch nicht Schlange stehen, der will den Sneaker kaufen, irgendwann macht man diesen Zirkus um die Jagd nach dem exklusivsten Produkt einfach nicht mehr mit.

Auch, weil der Senaker den Wert nicht mehr hat?

Wert ist sicher subjektiv, aber ich teile die Beobachtung, dass oft das Versprechen nicht mehr gehalten wird. Versprochen wird Silent Luxury, bekommen haben wir überteuerten Schrott. Weniger überspitzt: Ware, die dem Anspruch wirklich nicht gerecht wird.

Ist ein Urlaub der neue Status und nimmt man sich daher auch gerne mal eine Cap mit Logo des Lieblingshotels mit?

Bestimmt, vor allem heißt es bei der Cap des Labels ja: Oh, zu mehr hat es dann nicht gereicht? Das ist bei dem Stück, das man aus einer Destination mitbringt, anders.

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