Die Düsseldorf Fashion Days waren bis Sonntag von eher schlechtem Januarwetter bestimmt, mit entsprechender Frequenz auf der Kaiserswerther Straße, der Fashn Rooms und der Supreme. Neugier auf Neues? Ganz generell eher verhalten, was auch an Terminüberschneidungen etwa mit Paris gelegen haben dürfte. Und dennoch gibt es sie natürlich, jene Agenturen und Marken, die so konsequent ihre Hausaufgaben machen, dass die Showrooms und Standflächen voll sind – egal ob auf oder abseits der üblichen Laufrouten. Was sich daraus ableiten lässt? Die Schere zwischen jenen Konzepten, die funktionieren und jenen, die es nicht tun, wird weiter größer. Dabei siegt nicht etwa entweder das Kommerzielle oder das Modische – beides hat seine Berechtigung. Aber auch: In beiden Segmenten braucht es zunehmend große Bemühungen, um die Kundinnen und Kunden abzuholen.
Einen Aufbruch verhieß die erste Shift für Menswear in Amsterdam am Sonntag und Montag: Die coole Location, eine alte Fabrikhalle in der Peripherie Amsterdams, wurde unter anderem von Floris van Bommel, Ecoalf, Diktat aus Italien und Hiltl bespielt. Im benachbarten Glaspavillon wurden einige jüngere Street- und Sportswearkollektionen wie Malelions und Croyez gezeigt. Ein guter Anfang, aber noch lockte die Shift zu wenig Besucherinnen und Besucher aus dem Handel. Auf die Weiterentwicklung darf man gespannt sein, denn vielen fehlt ein Forum für Menswear, auch oder gerade für den deutschsprachigen Raum.
Richtig viel los war auf der Modefabriek, die Womenswearmesse für den niederländischen und belgischen Handel. Die Messe macht gute Laune, mit hauptsächlich modisch-kommerziellen Kollektionen für den Beneluxmarkt, die aber auch eine wachsende Anzahl von Händlerinnen und Händlern aus Deutschland anzieht. Für beispielsweise 10Days, Penn & Ink, Sofie Schnoor sowie TWNS The Label aus Belgien ist die Modefabriek ein Heimspiel, gezeigt haben dort aber auch Lola Casademunt, American Vintage, Second Female und Peuterey.
Mittlerweile etabliert ist der Modestandort Kopenhagen, der mit seiner Leitmesse CIFF – aber auch mit einem reichen Rahmenprogramm – überzeugte. In der ganzen Stadt war spürbar: Hier tummelt sich aktuell die Modebranche, nicht zuletzt dank der zeitgleich abgehaltenen Copenhagen Fashion Week. Ein Highlight war die von Julian Daynov kuratierte Gruppenausstellung Neudeutsch, die deutsches Design in den Fokus der internationalen Messe-Besucherinnen und -Besucher rückte.
Es ist eine stark gedrängte Orderrunde, die der Jahresstart 2025 mit sich bringt. Fordernd – und dennoch voller Lichtblicke für die neue Saison.