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AlphaTauri x Schnitzler

„Beziehungen leben nicht in 17-seitigen Verträgen“

11/07/2024  BY  Nicoletta Schaper


Kunde seit Stunde null, ein amikal-freundschaftliches und dennoch von viel Kritikfähigkeit geprägtes Verhältnis – wenn AlphaTauri und Schnitzler nennen müssen, mit wem sie besonders gut zusammenarbeiten, fallen schnell die Namen des jeweils anderen. Jüngstes Beispiel: Ein gemeinsamer Abend, für den Schnitzler-Kunden nach Düsseldorf ins German Headquarter geladen wurden. Ein Gespräch mit Ahmet Mercan und Andreas Weitkamp über den Wert der Beziehung zwischen Marke und Händler.

Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Fabian Heigel

Ahmet, wenn 65 Kundinnen und Kunden des Modehauses Schnitzler an einem Freitagabend aus Münster und vielen anderen Städten angefahren kommen, um einen gemeinsamen Abend mit eurer Marke zu verbringen, was sagt das aus?

Ahmet Mercan, CEO Alpha Tauri: Zunächst einmal ringt es mir großen Respekt darüber ab, wie sehr Schnitzler seine Kunden begeistern kann. Das ist exakt das Community-Building, von dem alle sprechen. Natürlich ehrt es uns als Marke gleichermaßen, denn diese Kundinnen und Kunden wollen ja offensichtlich tief in die Welt von AlphaTauri eintauchen.

Andreas, warum ladet ihr in den Showroom von AlphaTauri, der Laden wäre ja viel naheliegender …

Andreas Weitkamp, CEO Modehaus Schnitzler: Ich glaube wir sind dafür bekannt, dass das Naheliegende oder das, was alle anderen auch machen, nicht unsere Stärke ist (lacht). Der Gedanke entstand initial, als mich ein Kunde fragte, ob es nicht die Chance gäbe, bei AlphaTauri zur Order mitzukommen. Dann haben wir diese Idee gemeinsam gesponnen und heute sind wir hier – mit einer respektablen Anzahl von Kundinnen und Kunden, die Stau, Autofahrt, teilweise Hotelübernachtung liebend gerne in Kauf genommen haben, um mit uns einen Abend zu verbringen.

Was war die Überraschung des Abends?

Ahmet Mercan: Ich habe mir wirklich Zeit genommen, um mit möglichst allen Kundinnen und Kunden ein paar Worte zu wechseln. Das Interesse an unseren Produkten, an der Innovation, aber vor allem auch an den Menschen hinter der Marke hat mich beeindruckt.

Andreas Weitkamp: Der kommerzielle Faktor. Wir haben das Event bewusst ohne Umsatzdruck geplant. Natürlich kommen gute Kundinnen und Kunden vorher, um sich für den Abend noch ein neues Outfit zu kaufen. Der Clou war aber, dass unsere Kundinnen und Kunden schon einen Preview auf die Herbst-/Winter-Ware im Showroom werfen konnten und dass wir mit einer ganzen Liste an Vorbestellungen dafür zurückkehren würden – damit haben wir nicht gerechnet. Im Detail, mit Foto und Größenwünschen.

Ich frag es direkt: Kann man eine solche Idee mit jeder Marke verwirklichen?

Andreas Weitkamp: Nein. Viele Marken leben das Wort Partnerschaft als Titelblatt eines 17-seitigen Vertrages, der vor allem die Pflichten von uns Händlern regelt. Umso rigoroser haben wir bei Schnitzler beschlossen, dass wir die anderen stärken – die Marken, die das Wort mit Beziehung auf Augenhöhe und gemeinsamer Lust am Erfolg füllen.

Ahmet Mercan: Schnitzler ist Kunde seit Stunde null, seit der ersten Wholesale-Kollektion 2019. Wir sind also alle Momente unserer Evolution als Marke gemeinsam gegangen – zwei Corona-Jahre, Kollektionen, die auch mal sehr kritisch betrachtet wurden, viele tolle Events, ein stetiges Wachstum in Umsatz und Bedeutung bei Schnitzler. Dieses wechselseitige Commitment ist in unserer jungen Markengeschichte sicher einzigartig.

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