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Die Kaufleute

„Trüffel und Geld“

22/07/2024  BY  Martina Müllner


Norbert, Du bist seit so vielen Jahren im Agenturbusiness, sowohl die Agentur Klauser als auch die zweite Agentur Die Kaufleute sind für viele eine Schatzkiste, um Marken zu entdecken, die ein Sortiment beleben…

Norbert Klauser, Die Kaufleute & Agentur Klauser: Ich freue mich immer, wenn Einkäuferinnen und Einkäufer die Neugier und Offenheit haben, alle Agenturen zu besuchen. Es ist wichtiger denn je, Kundinnen und Kunden zu überraschen – und ich glaube dafür sind wir bekannt, dass wir die Trüffel aufspüren, mit denen man sich abhebt.

Genau, bei Die Kaufleute stellst Du allerdings daneben noch einen zweiten Aspekt in den Mittelpunkt…

Wir wollen Kollektionen zeigen, mit denen der Handel wirklich Geld verdient. Bombers ist ein solches Beispiel. Die Kollektion ist bei Händlern wie Bailly-Diehl aus dem Stand unglaublich erfolgreich, mit Abverkaufszahlen, von denen andere Outdoor-Kollektionen nur träumen können.

Outdoor ist überhaupt ein schwieriges Feld, oder?

Nicht, wenn man das richtige Produkt zum richtigen Preis hat. Es ist doch eigentlich nichts einfacher, oder? Aber viele Kollektionen haben sich aus den kommerziellen Preislagen verabschiedet. Ich glaube nicht wie viele meiner Kollegen, dass Outdoor generell schwach ist, ich glaube, dass die Menschen da draußen zu klug sind, vierstellige Beträge für eine Bomberjacke auszugeben. 

Du bist jemand, der auch gerne polarisiert, spiegelt sich das in den Marken wider, die du unter deinen Fittichen hast?

Polarisiere ich? (lacht). Wenn ich mich heute am Markt so umschaue, dann fühle ich eines: Wir müssen raus aus der Mittelmäßigkeit. Alles, was keine Emotion hervorruft, hat in der Mode nichts verloren. Wer keine Emotion will, dem stehen genügend andere Branchen offen. Aber wir in der Mode müssen den Mut haben, dass etwas begeistert oder auch mal abgelehnt wird. Ohne Mut haben wir mittelmodische Kollektionen für mittelmodische Geschäfte für mittelmodische Menschen. Das ist nicht meine Welt. Und wie wir gerade so eindrücklich vorgeführt bekommen, ist dieses „Nicht Fisch nicht Fleisch“-Segment in der Mode auch das, das am allermeisten Probleme hat. Allen, die den Mut haben, sich zu positionieren, geht es gut.

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