Text: Martina Müllner. Fotos: Kennel & Schmenger
Andreas Klautzsch, Managing Director und CEO Kennel & Schmenger: Wir haben diese Entwicklung früh erkannt und vor 15 Jahren den ersten eigenen Laden eröffnet, weil wir aus den vielen Diskussionen um unsere Preislage schlossen, dass der Schuhhandel sich preislich eher nach unten als nach oben entwickeln würde. Das gab natürlich auch Kritik, heute betreiben wir 22 eigene Läden und realisieren, dass auch unsere Händler davon profitieren und die Läden die Bekanntheit der Marke steigern. Selbstverständlich schätzen wir auch den guten Händler, bei dem wir unsere Produkte neben anderen Marken in unserem Preissegment präsentieren können. Das Problem ist: Diese Partner werden weniger und wenn einer wegfällt, ist er im Schuhhandel nicht so leicht zu ersetzen. Im Modehandel sind wir gerne vertreten, aber es sind komplett verschiedene Welten, mit anderen Prozessen und Logiken, es braucht viel Verständnis füreinander, damit beide Seiten einen Win-Win spüren.
(Lacht) Nicht gerade verrückt, es braucht Überzeugungskraft. Letztendlich haben alle verstanden, warum wir gerade in diesen Zeiten so radikal nach vorne denken müssen und investieren. Wir wollen für die Zukunft gut aufgestellt sein: Egal ob durch das Lieferkettengesetz oder eine mögliche Besteuerung aufgrund des CO2-Ausstoßes – und davon gehe ich aus – es wird sich bezahlt machen, die Prozesse unterm eigenen Dach zu haben und auf Knopfdruck Daten liefern zu können. Wir durchlaufen gerade den ISO-Zertifizierungsprozess und sind allem aufgeschlossen, was unser Handwerk mit Technologie verbindet.